Unsere Forderungen für eine gerechtere Hochschule:
1. Wir fordern eine feministische Hochschule!
Die Repräsentation von Frauen in der Wissenschaft ist gerade in den Naturwissenschaften katastrophal. Deswegen soll bei der Einstellung von HiWis nach dem Kaskadenmodell verfahren werden, welches besagt, dass das Geschlechterverhältnis bei der Vergabe der HiWi-Jobs in etwa dem Geschlchterverhältnis der Stuierden, aber mindestens 50% Frauen, entsprechen soll. So kann sichergestellt werden, dass in Zukunft in allen Fachrichtungen mehr weibliche Wissenschaftler*innen zur Verfügung stehen, die dann Professor*innnen werden können. Wir fordern des Weiteren bei Neueinstellung für Professuren eine 50 % Quote von Frauen!
2. Wir fordern eine antifaschistische Hochschule mit unabhängiger Anlaufstelle für Betroffene!
Keinen Millimeter nach Rechts, weder heute noch in Zukunft! Wir setzen uns entschieden gegen rechtes Gedankengut an und um die Hochschulen ein. Wir wollen unsere Hochschulen frei von Rassismus und Faschismus und werden nicht müde uns in der akademischen Selbstverwaltung und im studentischen Alltag dafür einzusetzen. Wir fordern eine unabhängige Anlaufstelle für Diskriminierungserfahrungen!
3. Wir fordern die Beibehaltung des Freiversuches!
Eine unserer Hauptforderungen war schon immer die Einführung eines vierten Prüfungsversuches. In der Pandemie wurde diese endlich von der Studierendenschaft im Senat gegen den Widerstand großer Teile der Professor*innenschaft erkämpft. Dabei haben auch Jusos mitgewirkt. Jetzt wo diese Errungenschaft erreicht wurde und sich nicht das Chaos in den Studienbüros und den Prüfungskommissionen breit gemacht hat, finden wir es eine Frechheit, dass die Regelung zurückgenommen wurde. Für ein stressfreieres Lernen und Studium!
4. Wir fordern den Ausbau von Sozialberatungen, Studienberatungen und psychlogische Beratungsstellen!
Die Pandemie hat viele Probleme sichtbar gemacht und verstärkt. Studierende wurden wie kaum eine andere Statusgruppe vernachlässigt und nicht gehört ungeachtet dessen, was online-Lehre im 8 qm WG-Zimmer für viele bedeutet. Aber mit der Rückkehr auf den Campus verschwinden die Probleme (die es auch schon vor der Pandemie gab) nicht. Daher fordern wir den Ausbau von (psychologischen) Anlaufstellen für Studierende. Bei diesen Leistungen muss sich die Universität bzw. das Studierendenwerk endlich ihrer Verantwortung bewusstwerden und die Studierenden unterstützen!
5. Wir fordern auch nach der Pandemie die Abschaffung der Regelstudienzeit!
Während der Pandemie haben Studierende im besonderem unter dem Wegfall von Jobs, sozialem Ausgleich und einer geregelten Lehre gelitten Aber auch nach der Pandemie ist für uns klar: eine Regelstudienzeit geht am Lebensalltag der Studierenden vorbei und ist ein unnötiges Druckmittel. Deswegen fordern wir die Abschaffung der Regelstudienzeit!
6. Wir fordern auch für die Zukunft, dass Vorlesungen vermehrt aufgenommen werden und zeitnah nach Vorlesungsende online gestellt werden, um so flexiblere Lernzeiten zu ermöglichen!
Einer der wenigen Vorteile der digitalen Lehre stellte die (meistens) dauerhafte Verfügbarkeit von Vorlesungen dar. Dies ermöglicht Studierenden sich ihre Lernzeiten flexibler einzuteilen und den Vorlesungsstoff auch mehrmals anzusehen. Gerade für Studierende mit Kind oder solchen, die Angehörige pflegen, stellt diese Flexibilität eine enorme Erleichterung da. Deshalb sollte es auch in der Zukunft Standard werden, dass Präsenzvorlesungen aufgezeichnet werden und uniintern online zur Verfügung gestellt werden!
7. Wir fordern, dass Vorlesungen technisch auf dem neusten Stand gehalten werden und Lehrinhalte angemessen visualisiert werden!
Gute Lehre zeichnet sich dadurch aus, dass digitale Hilfsmittel in einem angemessenen Maß eingesetzt werden und dadurch Lerninhalte besser und verständlicher vermittelt werden können. Hier bedarf es sowohl für die digitale Lehre als auch für die Präsenzlehre ein umfassendes Konzept der Universität, wie digitale Hilfsmittel in der Zukunft in die Lehre einfließen können. Dazu zählt auch eine gute technische Ausstattung in Räumlichkeiten der Universität und Schulungen für Lehrende für einen zielgerichteten Einsatz von technischen Hilfsmitteln.
8. Wir fordern, dass die Universität auch für die Zeit nach der Pandemie anregt, dass Sprechstunden von Dozierenden digital stattfinden können!
Zur Kontaktreduzierung finden Sprechstunden während der Pandemie digital statt. Dies kann für die Zeit nach Corona aber auch eine gute Ergänzung zu den normalen Präsenzsprechstunden sein. Die Universität soll daher in der Zukunft bei den Dozierenden anregen, Sprechstunden auch online anzubieten.
9. Wir fordern, dass der digitale Bestand der ULB ausgebaut wird!
Während der Corona-Pandemie wurden die Vorteile von digitaler Literatur nochmals größer, weil es dadurch nicht mehr notwendig war, in die ULB zu fahren, um sich Literatur abzuholen. Der eingeschlagene Weg der ULB der Digitalisierung des Bibliotheksbestandes soll daher intensiviert werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf Lehrbücher von großen Lehrveranstaltungen gelegt werden.
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