Hochschulwahlen vom 11.06.-14.06.2018

Wir sind die Hochschulgruppe Jusos und Unabhängige.

Wir setzen uns aus Studierenden der unterschiedlichsten Fachbereiche zusammen. Unsere Gemeinsamkeit : Wir engagieren uns politisch in der Universität und einige darüber hinaus engagieren. Was uns verbindet sind Grundwerte: Sozialismus, Feminismus, Internationalismus, Antifaschismus, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.

Im folgenden Beitrag kannst Du Dir ein Bild über die inhaltliche Ausrichtung unserer Hochschulgruppe machen. In den nächsten Tagen folgenden zu den einzlnen Punkten weitere ausführlichere Beiträge.
Wiederkommen lohnt sich 😉

Unsere Positionen:

1. Bildungsgerechtigkeit

Für uns ist Bildung der Schlüssel zu einer gerechten Gesellschaft. Unserer Auffassung nach darf der Zugang zu Bildung nicht vom Geldbeutel der Eltern oder (unnötigen) Zulassungsbeschränkungen abhängen: Das heißt, dass Alle die Möglichkeit haben sollen, ein Studium ihrer Wahl aufnehmen und erfolgreich abschließen zu können. Dabei sehen wir die Universität als einen Lebensraum, der für alle Beteiligten individuelle und zeitlich unbeschränkte Lernprozesse ohne starre Vorgaben (Anwesenheitspflichten, verpflichtenden Prüfungsanmeldungen, Regelstudienzeit) ermöglichen soll. Nur so kann ein Studienverlauf möglich werden indem Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Erfolg in eins fallen. Als Teil der Universität wollen wir natürlich auch mitbestimmen und mitgestalten wie die Universität von morgen aussieht und fordern deshalb Studierende in Entscheidungen über die Universität im Ganzen als auch in den Fachbereichen und Instituten noch stärker einzubinden.

2. BaföG-Reform JETZT

Wir setzen uns auf allen Ebenen für ein zeitgemäßes sozialverträgliches BaföG ein. Weder dürfen die BaföG-Leistungen weiterhin streng an eine utopische Vorstellung von Regelstudienzeiten geknüft sein, noch darf die finazielle Situation bei der BaföG-Vergabe eine Rolle spielen. Wir fordern ein elternunabhängiges und bedarfsgerechtes BaföG, um jedem*r Studierenden die Möglichkeit auf Teilhabe und die gleichen Chancen zu geben. Dabei ist es notwendig, dass es keinen Pauschalbetrag für jede*n gibt, jede*r muss so viel Unterstützung erhalten, wie er*sie benötigt.

3. Arbeitsbedingungen HiWis

Die Lehre an Hochschulen ist ohne studentische Beschäftigte nicht vorstellbar. Sie unterstützen Lehrende bei der Vorbereitung ihrer Lehrveranstaltungen, geben Tutorien, arbeiten in Bibliotheken und Beratungseinrichtungen, beaufsichtigen Prüfungen und vieles mehr. Jedoch werden Studierenden an der Universität elementare Arbeitnehmer*innenrechte vorenthalten. So fällt beispielweise die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bei Studentischen Hilfskräften häufig aus, oder es werden Urlaubsansprüche unter den Tisch fallen gelassen. Vor allem aber werden Studierende fast ausschließlich nur für kurze Zeit, aber immer wieder für dieselbe Tätigkeit eingestellt (Prekarisierung). Darüber hinaus werden Studentische Hilfkräfte nicht von einem Personalrat verteten. Gleichzeitig stehen studentische Hilfskräft auch in einem akademischen Abhängigkeitsverhältnis, da ihre Arbeitgeber*innen  häufig auch im Studienalltag, diejenigen sind, die sie bewerten. Es gilt auf diese Missstände aufmerksam zu machen und sie zu beseitigen. Studierende erbringen eine normale, sozialversicherungspflichtige Arbeit und müssen demnach auch druch einen Tarifvertrag geschützt werden, wie er beispielsweise in Berlin bestand!

4. Digitale Hochschule

Alle Vorlesungen aufzeichnen!

Heutzutage ist einfacher denn je, Vorlesungen aufzuzeichnen. Für viele Studierende würden Aufzeichnung endlich mehr Freiheit im sonst so stressigen Lernalltag bedeuten. Die Lehrinhalte sind unabhängig von Ort und Zeit verfügbar und entlasten insbesondere Studierende mit Kind und diejenigen, die neben dem Studium zusätzlich arbeiten. Darüber hinaus müssen sich kranke Studierende nicht mehr in die Vorlesungen quälen, nur um dem Gedanken zu entgehen, etwas zu verpassen. Und wenn man die Vorlesung schon besucht und aufpassen will, dann redet der*die Sitznachbar*in, der*die Professor*in klickt die Folien zu schnell durch oder keine*r versteht den Vorlesungsstoff. Vor allem in Großveranstaltungen werden hohe Anforderungen hinsichtlich der  Aufmerksamkeit und der Konzentrationsfähigkeit in meist völlig überfüllten Hörsälen an die Studierenden gestellt. Für viele wäre deshalb die Möglichkeit des wiederholten Ansehens und Zuhörens hilfreich. Besonders Studierende mit sprachlichen Problemen, eingeschränkter Seh- oder Hörfähigkeit würden davon profitieren. Die „OpenLearnWare“ Plattform der TU Darmstadt zeigt, dass das Konzept der Vorlesungsaufzeichnung großes Potenzial besitzt. Viele Studierende und interessierte Personen nutzen die kosten- und öffentliche Plattform „OpenLearnWare“ bereits. Diese ist aber noch ausbaufähig! Wir fordern die lückenlose Aufzeichnung aller Vorlesungen!

5. Wohnraum

Neben überfüllten Seminaren und Vorlesungen verschärft sich die Lage an den Hochschulen vor allem durch ein weiteres Thema: Es gibt nicht genügend bezahlbaren, studentischen Wohnraum. Für viele Studierende bedeutet dies, dass sie zu Beginn ihres Studiums ohne Dach über dem Kopf da stehen oder wenn überhaupt nur weit entfernt vom Campus ein Zimmer finden. An der Situation ändert sich meist nach dem Start des Studiums nur wenig. Besonders für internationale Studierende ist es schwer auf dem privaten Wohnungsmarkt ein Zimmer zu bekommen. Unseres Erachtens nach ist ein hochschulnaher Lebensmittelpunkt entscheidend für die erfolgreiche Gestaltung der Studienzeit. Für viele Studierende stellen lange Anfahrtswege ein großes Hindernis für den Besuch von Lehrveranstaltungen und die soziale Teilhabe außerhalb vom Hörsaal dar. Es braucht bezahlbare Zimmer, statt weitere hochpreisige Luxus-Studi-Apartments. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Stadt, das Studierendenwerk als auch das Land Hessen mehr Geld in sozialen, bezahlbaren Wohnungsbau investiert.

6. Für eine internationale, weltoffene Universität

Wir stellen uns entschieden gegen rechtes Gedankengut in der Gesellschaft. Im Uni-Alltag tritt Rechtsradikalismus in unterschiedlichen Formen auf: in revisionistischen Lehrinhalten, bei Dozent*innen die mit bei mit rechten Ideologien sympathisierenden oder durch rechtskonservative Kandidaturen bei studentischen Wahlen. Wir setzen uns für ein tolerantes und offenes Hochschulumfeld ein. Daher kämpfen wir in der akademischen und studentischen Selbstverwaltung und gemeinsam mit lokalen Initiativen gegen antisemitische und rechtsradikale Tendenzen.
Auch gegen jede andere Form von Diskriminierung setzen wir uns entschieden ein.

Wir heißen „Jusos und Unabhängige“ um zu verdeutlichen, dass wir uns zwar einerseits politisch mit den Jusos verbunden fühlen, aber anderseits eine selbständige und unabhängige Hochschulgruppe sind, welche keine parteigebundenen Ziele verfolgt, in der sich jeder*jede einbringen kann der*die unsere Ziele und Werte teilt und oder ergänzen möchte.

Während der Hochschulwahlen sind verschiedene Veranstaltungen auf dem Campus geplant, haltet einfach die Augen offen. Wenn Ihr Fragen hast, oder sogar mitmachen wollt, sprecht uns einfach an.